Kontaktieren Sie uns

In fünfter Generation

Deutsche Handarbeit

Seit 1853 werden Blüthner Instrumente von Hand in Leipzig gebaut. Heute wacht die fünfte Generation der Familie über das Vermächtnis des Gründers Julius Blüthner.

Das Aliqout-Patent

Alle Blüthner Flügel, mit Ausnahme unseres kleinsten Modells 11-154, sind mit unserem hauseigenen Aliqout-Patent ausgestattet. Jeder Ton im obersten Diskantfeld ist mit einer zusätzlichen, leicht erhöhten, vierten Saite versehen, die nicht von den Hammerköpfen angeschlagen wird. Die Aliqout-Seite schwingt frei mit, was für eine lebendige Vielschichtigkeit und Wärme des Tones sowie ein intensives Klangerlebnis sorgt.

Raste und Flügelwand

Die Rastenspreizen, in Kombination mit der Gussplatte und der inneren Flügelwand muss höchsten Spannungen standhalten wenn das Instrument auf die richtige Tonhöhe hochgestimmt wird. Das Sandwich Design der Rastspreizen mit einer Einlage aus massiver Rotbuche gewährleistet besondere Stabilität sowie eine starke Robustheit gegenüber klimatischer Einflüsse. Die massive Flügelwand und die Rastenspreizen an allen Blüthner Flügeln werden durch die sogenannte Schwalbenschwanzverbindung fixiert, um langjährige Haltbarkeit und Steiffigkeit zu garantieren.

Die Gussplatte

Die Gussplatte wird nach traditionellen Methoden in Quartzsand gegossen. Um den enormen Spannungen von nahezu 20 Tonnen standzuhalten müssen die hohen Qualitätskriterien des Gusseisens exakt eingehalten werden. Nach der Herstellung wird jeder Gussrahmen zwei Jahre im Freien gelagert. Die unterschiedlichen Witterungsverhältnisse tragen weiter zur Langlebigkeit des Materials bei. Danach wird die Gussplatte gespritzt, in das jeweilige Instrument eingebaut und verziert.

Resonanzboden und Steg

Nur edelste, handverlesene Tonholzfichte aus den Hochgebirgsregionen Österreichs wird für die Produktion von Blüthner Resonanzböden verwendet. Das Holz muss eine gerade verlaufende Maserung sowie mindestens sieben Jahresringe pro Zentimeter aufweisen. Nach der Produktion erfolgt eine streng überwachte Ablagerung, um eine langjährige Haltbarkeit und Steiffigkeit zu garantieren.
Die Form eines Blüthner Resonanzbodens ist einzigartig. Seine zylindrische Wölbung folgt exakt den Spannungsverhältnissen der Saiten und ermöglicht so eine großzügige Entfaltung des Tones. Vor dem Einbau wird der Boden in einem von uns patentierten Verfahren vorgespannt, die Rippen auf der Unterseite werden geformt und an genauestens vorgegebenen Punkten angebracht, was eine perfekte Formstabilität gewährleistet.
Hochwertige Ahornstege mit Aufdopplung verleihen den Saiten einen optimalen Sitz und eine direkte Übertragung der Schwingungen auf den Resonanzboden.

Der Stimmstock

Der Stimmstock wird aus 14 komprimierten Hartholzschichten hergestellt wobei die Maserungen der einzelnen Schichten in abwechselnden 90 Grad Winkeln zueinander verleimt werden. Nur so können die enormen Kräfte, die von den Saiten über die Stimmwirbel auf den Stimmstock übertragen werden über viele Jahre hinweg gehalten und so eine perfekte Stimmstabilität gewährleistet werden. Um ein Verbiegen der Stimmwirbel zu verhindern verwendet Blüthner zusätzliche Verstärkungen.

Die Hammerköpfe

Der Holzkern der Hammerköpfe wird aus Weißbuche bzw. Nussbaum gefertigt und mit einem äußerst dichten, hart gewebten Filz überzogen. Die 88 im Instrument verbauten Hammerköpfe stellen die Kontaktpunkte der Mechanik und somit auch des Pianisten mit den Saiten dar. Sie sind das entscheidende Element, um die Saiten in Schwingung zu versetzen, weshalb Beschaffenheit, Härtegrad und die Dicke des Filzes von entscheidender Bedeutung sind. Durch die sogenannte Intonation kann die Steiffigkeit des Filzes durch gezielte Nadelstiche verändert werden, um einen runderen, weicheren Ton oder einen brillianteren Ton zu erzeugen, abgestimmt auf Raumakustik und persönliche Präferenzen des Musikers.

Die Mechanik und Tastatur

Die Tastatur ist die wichtigste Verbindung des Pianisten zum Instrument, über die er seine Klangvorstellung zum Ausdruck bringt. Höchste Präzision ist ein absolutes Muss, um feinste Nuancen, eine gleichmäßige Führung vom sanftesten Pianissimo bis hin zum kräftigen Fortissimo sowie Sicherheit und Kontrolle zu ermöglichen. Spielgewicht und Ansprechverhalten müssen daher genauestens eingestellt werden. Die Mechanik wird auf einem stabilen Rahmen aus Eiche montiert und die einzigartige, unterbrochene Konstruktion des Spielbodens absorbiert die natürlich entstehenden Anschlagsgeräusche der aus über 3000 Einzelteilen bestehenden Mechanik, was einen ungestörten Spiel- und Hörgenuss ermöglicht.